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Niendorf/Ostsee. Die Corona-Krise hat auch den Vogelpark in Niendorf/Ostsee voll getroffen. Acht Mitarbeiter hat Inhaber Klaus Langfeldt weiterhin in Vollzeit beschäftigt und auch die Tiere müssen trotz Schließung und fehlenden Einnahmen natürlich weiter täglich versorgt werden.
Der Niendorfer Vogelpark gehört neben dem Zoo „Arche Noah“ in Grömitz zu den wenigen privat betriebenen Tierparks in Schleswig-Holstein. Auf der sieben Hektar großen Anlage haben über 1.000 Vögel ihr Zuhause, in verschiedenen Gehegen und Volieren. Rund 70.000 Menschen besuchen normalerweise den „natürlichsten Vogelpark Deutschlands“ in der Aalbeek-Niederung – doch jetzt wurde der Tierpark durch die Corona-Krise ausgebremst. Von einem auf den anderen Tag musste der Vogelpark geschlossen werden.
Für das Personal, das Langfeldt beschäftigt, kommt Kurzarbeit nicht in Frage. „Die Tiere müssen ja weiter versorgt werden,“ so Klaus Langfeldt. Der Vogelpark steht wegen des Coronavirus vor einer großen Herausforderung.
Vogelpark-Chef Klaus Langfeldt (77) hat in den fast 37 Jahren, in denen er den Vogelpark und Eulengarten in Niendorf/Ostsee betreibt, schon viel erlebt: Ob die Vogelgrippe, die ständigen Überschwemmungen von Wegen und Gehegen oder die neue Gehegeverordnung vor über zehn Jahren. 2009 musste Langfeldt bereits viel privates Geld in die Hand nehmen, insgesamt über 250.000 Euro. „Das Geld, was eigentlich als Altersvorsorge gedacht war, habe ich damals in den Park gesteckt, um die neuen Gehege- und Volierenauflagen zu erfüllen“, erklärt er. In der Zeit zwischen November und Februar, also im Winter, wenn der Vogelpark zu reduzierten Eintrittspreisen geöffnet hat, fließen schon kaum Einnahmen, da ja keine Urlaubsgäste da sind. „Dann ging es langsam los, leider bei schlechtem Wetter, und als das Wetter besser wurde, kam Corona.“ Ostern ist immer ein gutes Geschäft gewesen, berichtet Langfeldt. „Da geht die Saison los und die Osterferien sind allgemein sehr gut besucht, gerade bei gutem Wetter.“
Jetzt ist der Vogelpark wie andere Tier- und Freizeitparks bereits seit fast vier Wochen geschlossen. Es fehlen Einnahmen, nicht nur die Eintrittsgelder, sondern auch die Einnahmen vom Eisverkauf, der Park-Gastronomie und vom Verkauf der Souvenirartikel im Shop. „Null Einnahmen, viele Kosten,“ fasst Klaus Langfeldt kurz zusammen.
Die 1.000 Vögel müssen trotzdem weiter versorgt werden. „Fast alle Tiere bekommen Spezialfutter,“ so der Vogel-Experte. Die Pelikane brauchen ihre Fische zum Fressen, Hühnerküken werden an die Eulen und Adler verfüttert, die Geier bekommen Rinderherzen und die Papageien neben spezielles Vogelfutter auch Obst und Gemüse, um nur einige Beispiele zu nennen.
Der Park hat monatliche Kosten von 20.000 Euro, neben Personal- und Futterkosten auch Energiekosten und vieles mehr. „Den Monat April können wir noch überstehen, aber ab Mai wird es kritisch,“ so Klaus Langfeldt. Ohne Hilfe wird es sehr schwer, fast unmöglich, diese Krise zu überstehen. Am Osterwochenende hat der Vogelpark-Chef den Antrag auf Sofort-Hilfe gestellt, aber diese 9.000 Euro sind nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, um alle Kosten decken zu können.
Große Hoffnung setzt der Vogelpark-Betreiber auf die Crowdfunding-Spendenkampagne, die die Volksbank Raiffeisenbanken in Schleswig-Holstein gestartet haben. Sechs Tierparks wurden für die Spendenaktion ausgewählt, darunter auch der Vogelpark Niendorf/Ostsee. Wer den Niendorfer Vogelpark unterstützen möchte, kann ab sofort unter www.vr-sh-spenden.de/ per Sofortüberweisung, Paydirekt, Giropay oder Kreditkarte spenden – natürlich auch, wenn man nicht Kunde bei der Volksbank ist.
Und mit einem kleinen Betrag kann auch jeder vor Ort helfen, indem man die Spendenbox, die sich am Eingang des Vogelparks befindet, mit einer Futtergeldspende auffüllt. Der Vogelpark ist für weitere Infos auch telefonisch unter 04503-4740 erreichbar (eine aktuelle Störung der Telefonleitung soll laut Telekom in Kürze behoben sein).
Der „Förderverein Vogelpark Niendorf/Ostsee“ steht außerdem in den Startlöchern und hilft natürlich auch, soweit es finanziell machbar und laut gültiger Satzung möglich ist, wie Gisela Steinhardt als Vorsitzende berichtet.
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