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Horsdorf/Poel/Rostock. Viele Leben hat er schon gerettet. Als Feuerwehrmann bei diversen Einsätzen. Jetzt steht für Sven Asmußen, der seit 2001 Ortswehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Horsdorf ist, eine weitere Rettungsaktion an. Eine besondere. Eine persönliche. Und daher ist er es diesmal, der um Mithilfe bittet.
Gemeinsam mit einigen Mitstreitern aus der Familie und dem Freundeskreis ruft er dazu auf, die Deutsche Knochenmarkspendendatei zu unterstützen. Sein Bruder Lars ist an akuter Leukämie erkrankt – eine besonders hartnäckige Form dieser Erkrankung.
„Weihnachten haben wir noch zusammen verbracht, haben gegessen, gefeiert“, erinnert sich Sven Asmußen. „Und am 27. Dezember ist Lars dann zum Arzt gegangen, weil er sich schlapp und unwohl fühlte“. Einige Zeit später folgte die Diagnose und die Einweisung in das Südstadtklinikum in Rostock, wo er mittlerweile auf der Isolierstation liegt und das Smartphone die einzige Verbindung nach Draußen ist.
Wie sein Bruder Sven, war auch Lars aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Horsdorf. Mit seiner Familie zog er dann vor einigen Jahren auf die Insel Poel, wo auch die Eltern seiner Frau beheimatet sind und er eine neue Arbeitsstelle fand. „Ich war damals als Lkw-Fahrer beschäftigt und bin deswegen dort nicht wieder in eine Wehr eingetreten. Wie soll ich hier vor Ort jemandem helfen, wenn ich in Paris oder Mailand bin?“
Sozial engagiert hat sich der 46-Jährige dennoch auch weiterhin. So hat er den Verein „Tuning4Kids“ gegründet, dessen Vorsitzender er auch ist. Der Verein organisiert Autotuning-Veranstaltungen. Die Erlöse daraus gehen als Spenden an das Kinderhospiz „Sternenbrücke“ in Hamburg.
Und auch bei der Flutkatastrophe im letzten Jahr hat er sich ehrenamtlich eingebracht, ist zweimal ins Ahrtal gefahren, um dringend benötigte Spenden dorthin zu bringen.
„Das Leben ist nicht immer gerecht“, sagt sein Bruder Sven und ergänzt: „Und das ausgerechnet in diesen Zeiten. Würde Lars mit Corona in Berührung kommen, wären wohl alle Chancen dahin.“ Denn bis ein Knochenmarkspender gefunden ist, bekommt er regelmäßig Chemo-Blocks, die zwar die Erkrankung in Schach halten, aber ebenso sein Immunsystem herunterfahren.
Bislang ist kein zu 100 Prozent passender Spender gefunden, also ein „Genetischer Zwilling“, dessen Knochenmark exakt dem von Lars Asmußen entspricht. „Bei dieser Konstellation ist gewährleistet, dass mein Körper die Spende nicht wieder abstößt“, weiß er und hofft, dass unter den weltweit rund 11.000 registrierten Spendewilligen der DKMS ein passender gefunden wird.
Den Kontakt zur DKMS hat übrigens die Chefage seines heutigen Arbeitgebers „Duncker iPhotex GmbH“ hergestellt. „Als sie davon erfuhren, haben sie beschlossen, mir nicht irgenwelche Blumen zu schicken, sondern sich unmittelbar mit der DKMS in Verbindung zu setzen. Und was ich besonders bewegend fand: Auf einen Teil der Fahrzeugflotte hat mein Chef die Firmenwerbung durch Werbung für die DKMS ersetzt“, schildert Lars Asmußen.
Die DKMS wiederrum hat sich umgehend an Lars‘ Bruder Sven gewand, weil er als direkter Verwandter als Spender infrage kommen könnte.
Und tatsächlich: Umfangreiche Untersuchungen in der Uniklinik Eppendorf haben ergeben, dass eine 50:50-Chance besteht, dass es passen könnte.
„Ich wurde richtig auf den Kopf gestellt. Alles wurde untersucht und ich weiß jetzt: Ich bin kerngesund“, berichtet Sven. Und das ist absolute Voraussetzung. Denn es muss ausgeschlossen werden, dass über den Spender iregndwelche Erreger in den immungeschwächten Körper des Empfängers geraten.
„Möglicherweise kann die notwendige Operation in zwei, drei Wochen erfolgen“, hat Lars Asmußen am vergangenen Freitag erfahren und uns im Telefongespräch mitgeteilt. „Dann wäre der nächste Chemo-Block abgeschlossen und damit der richtige Zeitpunkt erreicht. Mein Bruder soll sich jedenfalls im Stand by bereithalten, haben die Ärzte gesagt.“
Sven Asmußen wird diese Zeit nutzen, um weiterhin mit dem Aufhängen von Plakaten, Flyerverteilung und über Social-Media-Kanäle für die DKMS zu werben.
Und wer weiß, vielleicht ist bis dahin ja auch ein „Genetischer Zwilling“ gefunden.
So oder so gibt sich Lars Asmußen am Ende des Telefonats zuversichtlich: „Mein Ziel ist es einfach, gesund zu werden. Ich stecke auch nicht den Kopf in den Sand, das ist nicht meine Mentalität. Ich gucke nur geradeaus und ich bin davon überzeugt, dass ich hier aufrecht und gesund wieder rausgehen kann.“
Auch Geldspenden helfen, Leben zu retten
Jede Registrierung kostet die DKMS 35 Euro. Das DKMS-Spendenkonto lautet:
IBAN: DE54700400608987000280
Verwendungszweck: RVL 001
Weitere Infos unter: www.dkms.de
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