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Ovendorf. Das wollte sich niemand aus dem Dorf entgehen lassen. Bis auf den letzten Platz gefüllt war die Fahrzeughalle des neu errichteten Feuerwehrhauses in Ovendorf anlässlich der offiziellen Einweihungsfeier. Neben den „Einheimischen” waren zudem zahlreiche Gäste der Einladung von Ortswehrführer Fabian Fuhrmann und seiner Mannschat gefolgt – unter ihnen Ratekaus Bürgermeister Thomas Keller, Bürgervorsteherin Gaby Spiller, Ostholsteins Landrat Reinhard Sager, Kreiswehrführer Michael Hasselmann, Gemeidewehrführer Christian Ziemann, Vertreter der weiteren Ortswehren aus der Gemeinde Ratekau und benachbenachbarter Wehren.
„Dieses neue Haus ist für die Feuerwehr und für das ganze Dorf eine Bereicherung. Wir können hier jetzt nach den neuesten technischen Voraussetzungen Aus- und Fortbildung machen und von hier aus Einsätze abarbeiten”, so Fabian Fuhrmann in seiner einführenden Begrüßungsrede. „Und das alles zum Wohle der Bewohner sowie bei Einsätzen innerhalb und außerhalb der Gemeinde Ratekau unterstützen; 24/7 an 365 Tagen im Jahr – freiwillig, wie es sich gehört."
Thomas Keller sprach von einem „sehr emotionalen Tag für die Feuerwehr Ovendorf” und freute sich, dass viele der Einladung der Gemeinde und der Ortswehr gefolgt waren. Ratekaus Bürgermeister hob den Aspekt der Sicherheit hervor, bei dem die Feuerwehr mit ihren gut ausgebildeten und einsatzbereiten Kräften vor dem Hintergrund unruhiger Zeiten in der Welt eine noch größere Rolle spielen werde. „Für uns ist es deshalb wichtig, gute Rahmenbedingungen für flächendeckende Feuerwehr und deren ehrenamtliche Mitglieder zu schaffen.” Dazu gehöre auch ein modernes Gerätehaus.
Man habe dabei die Entscheidung Neubau an anderer Stelle oder Abriss und Neubau am jetzigen Standort treffen müssen und sich im Sinne der Ehrenamtlichkeit und Dorfgemeinschaft dazu entschieden, die Feuerwehr an alter Stelle direkt im Ortskern zu belassen. Schließlich sei das gesamte Dorf bei 250 Einwohnern mit 30 aktiven Mitgliedern, Jugend- und Kinderfeuerwehr in irgendeiner Form mit der Feuerwehr verbunden.
Für den guten Zustand der Ovendorfer Wehr sprach Keller Ortswehrführer Fabian Furmann ein Extralob aus. „Es ist das Ergebnis Deiner vortrefflichen Arbeit für die Feuerwehr Ovendorf. Hierfür möchte ich Dir im Namen der Gemeinde Ratekau und auch persönlich herzlich dankten. Du machst hier einen Klasse-Job”, sagte er und überreichte den überdimensionierten symbolischen Schlüssel für den Neubau.
Landrat Sager beglückwünschte die Feuerwehrleute aber auch die Einwohner des „schönen Dorfes Ovendorf” zu dem neuen Haus und sagte: „Das ist schon was. Darauf kann man zurecht stolz sein.” Zudem lobte er ebenfalls die hohe Zahl an Mitgliedern, in denen Kräfte aus Ovendorf in den verschiedenen Wehren beteiligt sind. Großen Dank sprach er der Gemeinde Ratekau für die Unterstützung ihrer acht Ortswehren und allen aus, die sich in der Freiwiiligen Feuerwehr engagierten und viel Zeit investierten – insbesondere den Führungskräften, angefangen bei Ovendorfs Wehrührung um Fabian Fuhrmann und seiner Stellvertreterin Gabriele Johann über Gemeindewehrführer Christian Ziemann bis hin zu Kreiswehrführer Michael Hasselmann. Besonders hob Sager ein nunmehr auslaufendes Projekt des Landes Schleswig-Holstein hervor, mit dem der Bau von Feuerwehrhäusern unterstützt wurde. Auch das in Ovendorf. „Hier wird Politik gemacht für den ländlichen Raum. Ich werde mich dafür einsetzen, dass dies fortgesetzt wird”, versprach er. Das sei ein guter Tag, für den ländlichen Raum, für Ovendorf, für Ratekau, für die Feuerwehr insgesamt.
Die Grüße des Kreisfeuerwehrverbandes überbrachte Kreiswehrführer Michael Hasselmann auch im Namen seines Vorgängers Thorsten Plath, der die Planung des neuen Feuerwehrhauses in Ovendorf maßgeblich mitbegleitet habe. Dazu erläuterte er: „Die Feuerwehr benötigt ein Feuerwehrhaus nicht nur, um ihre Fahrzeuge unterzustellen.” Vielmehr sei es auch ein Zuhause, in das man sich zurückziehen kann, um nach schwierigen Einsätzen Erlebtes gemeinsam zu bewältigen und zu verarbeiten. „Ich danke der Gemeinde, das hier in die Zukunft investiert wurde”, sagte er.
Gemeindewehrführer Christian Ziemann betonte, dass es eine Ehre für ihn sei, bei der Einweihung dabei zu sein. „Nach zwei Fahrzeugübergaben ist dies das erste Mal, dass ich ein Feuerwehrhaus mit einweihen darf”, überbrachte er die Grüße der Wehrführung und der anderen sieben Ratekauer Wehren. Ein Extralob sprach er den Ovendorfer Feuerwehrleuten für den großen Anteil an Eigenleistung aus, die beim Bau des Feuerwehrhauses durch sie geleistet worden sei.
Und noch ein Extralob gab es für den Einsatz Fabian Fuhrmanns, der gefühlt jeden Tag dreimal auf der Baustelle gewesen sei und selbst aus dem Urlaub heraus noch telefonisch nachgefragt habe, ob alles laufe. Zum Neubau an sich ergänzte er: „Es gibt Momente, da werde ich gefragt, muss das denn alles so groß und so teuer sein”, so Ziemann. Die Frage beantworte er dann gerne mit einem „Ja, muss es. Denn es gibt bundesweit genügend Fälle, in denen nach einer langen Planungsphase ein Neubau bei Inbetriebnahme schon wieder zu klein geworden ist”, sagte Ratekaus Gemeindewehrführer und überreichte eine Spardose, die von den anderen sieben Wehren gefüllt worden war, an Fabian Fuhrmann.
Zahlen in Kürze:
Das neue Feuerwehrhaus bietet den ingesamt 70 Mitgliedern ausreichend Platz. Der erste Spatenstich war am 21. Juni letzten Jahres, zwei Monate später später folgte die Grundsteinlegung. Coronabedingt wurde lediglich im kleinen Kreis am 4. Dezember 2021 Richtfest gefeiert. Der Einzug in das rund 250 Quadratmeter große neue Feuerwehrhaus erfolgte am 30. August. Die Gesamtkosten liegen bei 1,6 Millionen Euro.
Ehrungen, Dankesworte und Segen
Ovendorf. Eine ganz besondere Überraschung gab es während der offiziellen Einweihungsfeier für Ovendorfs stellvertretende Ortswehrfüherrin Gabriele Johann. Die Hauptlöschmeisterin ist am 11. Dezember 2001 in die Freiwillige Feuerwehr Ovendorf eingetreten.
„Zur damaligen Zeit waren Frauen in der Wehr nicht erwünscht. Einige Mitglieder erwägten ihren Austritt aus der Wehr. Gabi ließ sich nicht vom Eintritt abhalten”, begann Kreiswehrführer Michael Hasselmann seine Laudatio für die sichtlich überraschte und mit Tränen in den Augen kämpfende Feuerwehrfrau. 2004 wurde sie zur Schriftführerin der Wehr gewählt und wurde somit Vorstandsmitglied. 2012 folgte dann die Wahl zur Stellvertretenden Ortswehrführerin. Dieses Amt hat sie bis heute inne. Zur damaligen Zeit war sie die erste Frau in der Gemeinde Ratekau in einer Führungsposition.
Bei Gründung der Jugendfeuerwehr Ost Gemeinde Ratekau 2016 war Gabriele Johann mit großem Engagement als Betreuerin dabei. An allen der bis dato vier Stufen „Roter Hahn”, der sich die Ovendorfer Wehr gestellt hat, war sie beteiligt. 2019 begann die Planung für das neue Feuerwehrhaus. Unzählige Termine zu dem Thema habe sie übernommen, weiterhin kümmere sie sich um die Einkleidung neuer Mitglieder, so Hasselmann weiter.
Im März letzten Jahres habe sie nach Abholung des neuen Fahrzeugs das Schmücken des Ortes organisiert. Kurzum: „Gabi ist die Mutti der Wehr”, scherzte der Kreisfeuerwehrchef und führte weiter aus: „Das ehrenamtliche Engagemen von Gabriele Johann geht weit über das Dienstliche hinaus. Der Einsatz und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, sind beispielhaft und sind es wert, durch eine besondere Ehrung hervogehoben zu werden. Das sagen Deine Kameradinnen und Kameraden, und der Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes ist ebenfalls dieser Meinung.” Für ihre Verdienste um das Feuerwesen wurde Gabriele Johann mit dem Schleswig-Holsteinischen Ehrenkreuz in Bronze ausgezeichnet.
Fabian Fuhrmann hatte den Antrag für ihre Ehrung ohne ihr Wissen 2019 gestellt, der schon 2020 genehmigt wurde. Es konnte coronabedingt jedoch keine Ehrungen durchgeführt werden. „Und da haben wir uns gedacht ,Wenn nicht heute, wann dann‘”, so Ovendorfs Ortswehrführer, der ebenfalls ausgezeichnet wurde.
Seine Ehrung für 40 Jahre Dienstzugehörigkeit nahm Gemeindewehrführer Christiian Ziemann vor und betonte, dass Fuhrmann in all diesen Jahren immer „an der vordersten Front mit dabei gewesen ist”.
Fuhrmann wiederum dankte Thomas Keller sowie den Ämtern der Gemeinde Ratekau für die gute Zusammenarbeit und für das Feuerwehrhaus. Zudem dankte er allen am Bau Beteilgten, insbesondere seinen Kameraden für die erbrachte Eigenleistung, allen Unterstützern und vor allem denen, die die Geräte und Fahrzeuge während der Bauphase zwischengelagert hatten, damit der Einsatzbetrieb habe weiterlaufen können.
Grußworte sprach unter anderem auch Ratekaus Pastorin Anne Smets, die dem neuen Haus am Ende ihrer Rede noch den göttlichen Segen gab.
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