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Scharbeutz/Timmendorfer Strand/Ratekau. Mehrere Tage Stromausfall (ein sogenannter Blackout): Das Telefon funktioniert nicht, Licht und Heizung sind aus. Dieses Szenario beschäftigt angesichts möglicher Energieengpässe und des Krieges zwischen Russland und der Ukraine derzeit viele Menschen.
„Ob, wann, wie lange und in welchem regionalen Umfang es zu so einem Stromausfall oder Blackout wirklich kommen wird, lässt sich nicht vorhersagen. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass Strom oder Gas zur Mangelware werden, ist heute deutlich größer geworden als zur Zeit vor dem Krieg zwischen Russland und der Ukraine,“ machte Landrat Reinhard Sager bereits zum Ende des vergangenen Jahres deutlich. „Aus diesem Grunde bereiten wir uns bereits seit einiger Zeit in mehreren Arbeitsgruppen mit vielen Beteiligten und Fachkundigen darauf vor, aktualisieren unsere Notfallpläne für den Fall eines Blackouts und prüfen und ergänzen unsere Ausstattung, damit wir so gut wie möglich auf einen längerfristigen Stromausfall vorbereitet sind.“
Auf Einladung des Kreises sind die Kommunen des Kreises und Fachleute der verschiedenen Organisationen bereits im November zu einem ersten Termin im Kreishaus zusammengekommen, um die weitere Vorgehensweise zur Notfallversorgung zu besprechen.
Die Kommunen haben ebenfalls bereits begonnen, die notwendigen Bedarfe ihrer Einwohner und ihrer örtlichen Infrastruktur zu prüfen sowie Notfallpläne, Informations- und Anlaufstellen zu überdenken.
Die eingesetzten Arbeitsgruppen arbeiteten zusammen mit ehrenamtlichen Organisationen des Katastrophenschutzes daran, die notwendigen Maßnahmen zu identifizieren und Notfallpläne zur Sicherstellung der Versorgung und Hilfeleistung im Krisenfall zu erstellen beziehungsweise zu aktualisieren.
Übergreifend zeigte sich bei allen Beteiligten, dass dabei die wesentlichen Schwerpunkte die Versorgung der Bevölkerung sowie das Vorhalten ausreichender Trinkwasservorräte und Nahrungsreserven darstellen, die ohne Kühlung lagerfähig und ohne Energie verzehrbar sind. Weitere Schwerpunkte liegen in der Kommunikation und ausreichender Heizmöglichkeiten, insbesondere in der kalten Jahreszeit.
Auch die Gemeinden Ratekau, Timmendorfer Strand und Scharbeutz bereiteten sich wie die anderen Kommunen im Kreis Ostholstein auf diese Herausforderung vor. Ihnen kommt im Falle eines Blackouts und damit dem Ausfall der üblichen Kommunikationswege (Festnetz, Handy, Internet), die Aufgabe zu, zentrale Anlaufstellen für Notfälle einzurichten.
Neuer Flyer „Blackout – Was tun, wenn der Strom ausfällt“
Hierzu hat der Kreis Ostholstein einen Flyer „Blackout – Was tun, wenn der Strom ausfällt“ erarbeitet, den die Kommunen mit ihren eigenen örtlichen Regelungen ergänzt und spezifiziert haben. Dieser wird über den „reporter“ mit der aktuellen Printausgabe an alle Haushalte in den Gemeinden Scharbeutz, Timmendorfer Strand und Ratekau verteilt und ist auch auf der Internetseite des Kreises Ostholstein unter www.kreis-oh.de/katastrophenschutz veröffentlicht. Dort sind auch viele weitere Informationen zum Thema Blackout, aber auch zu anderen Gefahrenlagen zu finden.
Bei einem gemeinsamen Pressetermin mit dem „reporter“ stellten die Bürgermeisterin der Gemeinde Scharbeutz, Bettina Schäfer, sowie die Bürgermeister der Gemeinden Timmendorfer Strand und Ratekau, Sven Partheil-Böhnke und Thomas Keller, den jeweiligen Flyer ihrer Gemeinden vor.
Bürgermeister Thomas Keller (Gemeinde Ratekau), sagte: „Man muss sich einfach vorbereiten, das Land, der Kreis und natürlich alle Kommunen. Und der Bürger muss sich rechtzeitig auf solche Vorkommnisse einstellen.“
Bürgermeister Sven Partheil-Böhnke (Gemeinde Timmendorfer Strand): „Das Gute daran ist, dass die Notfallpläne auf den aktuellen Stand aktualisiert wurden, in der Hoffnung, dass ein Blackout nicht passiert, aber wir alle vorbereitet sind.“
Und Bürgermeisterin Bettina Schäfer (Gemeinde Scharbeutz) ergänzt: „Damit möchte man keine Panik schüren, sondern eher für Entspannung sorgen, damit alle gut vorbereitet sind - für den Fall der Fälle.“
„Unabhängig von der aktuellen Situation und den örtlichen Maßnahmen raten wir allen Einwohnern im Kreisgebiet, sich über eine solche Notfallsituation Gedanken zu machen. Prüfen Sie für sich und Ihre Angehörigen: Sind wir gut vorbereitet? Kann ich anderen in Notsituationen helfen? Zu diesen und vielen anderen Fragen bietet das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) umfangreiche Informationen unter www.bbk.bund.de an. Machen Sie sich daher zeitnah mit diesen Empfehlungen vertraut“, rät Dr. Uwe Jürgens, Leiter des Fachbereiches Sicherheit und Gesundheit des Kreises abschließend.
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