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Ratekau. Am vergangenen Mittwoch wurde der langjährige Kämmerer der Gemeinde Ratekau, Hans-Jürgen Krause, in den Ruhestand verabschiedet. „Ich freue mich, dass wir diesen Anlass in diesem Rahmen feiern können. Vor vier Wochen war daran coronabedingt ja gar nicht zu denken“, so Krause.
Tatsächlich war die Halle auf dem Ratekauer Bauhof bis auf den letzten Platz gefüllt. Neben den Mitarbeitern der Gemeinde nahmen unter anderem auch die beiden Bürgermeister a.D. Rüdiger Stooß und Peter Brückel sowie die Familie des angehenden Pensionisten mit Ehefrau, Kindern und Enkeln an der Verabschiedung teil.
47 Jahre war Hans-Jürgen Krause im öffentlichen Dienst tätig, davon 35 Jahre in der Gemeindeverwaltung Ratekau als „Schatzmeister“. Am 1. September 1986 hatte er hier seinen Dienst aufgenommen. Dass es überhaupt dazu kam und die Stelle ausgeschrieben wurde, erklärte Bürgermeister Thomas Keller in seinem Rückblick.
Seinerzeit habe es nur zwei Parteien in der Gemeinde Ratekau gegeben. Die CDU mit zwölf Sitzen und die SPD mit elf Sitzen. Bei der anstehenden Bürgermeisterwahl durch die Gemeindevertreter, habe somit eigentlich schon festgestanden, dass der CDU-Kandidat ins Rathaus einziehen würde. Allerdings habe es überraschenderweise aus Reihen der Union eine Stimme für den SPD-Kandidaten gegeben. Und der hieß Rüdiger Stooß – der damalige Kämmerer der Gemeinde Ratekau.
Die Stelle musste also neu ausgeschrieben werden. Hans-Jürgen Krause, der bis dato bei der Kreisverwaltung Plön beschäftigt war, konnte sich gegen 17 Bewerber durchsetzen. Seine Einstellung erfolgte einstimmig.
1974 hatte er seine Ausbildung zum Verwaltungsangestellten begonnen und bereits nach einem Jahr und acht Monaten erfolgreich abgeschlossen. „Dass jemand seine Ausbildung verkürzt, ist ja nichts Ungewöhnliches. Aber in dieser kurzen Zeit. Das ist schon erstaunlich“, so Keller.
1976 nahm der angehende Ruheständler das Studium zum gehobenen Dienst auf. Danach folgten einige Stationen bei der Kreisverwaltung Plön und der spätere Karriereaufstieg bis zum Oberinspektor.
Auf die Stelle in Ratekau beworben, hatte sich Krause nicht zuletzt durch die Nähe des Wohnortes seiner Frau, die in Scharbeutz lebte.
Als er 1986 in Ratekau seine Arbeit aufnahm, seien die Rahmenbedingungen sehr gut gewesen, so Keller. „Zum einen war der Alt-Kämmerer mit Rüdiger Stooß noch da. Den konnte man also immer fragen.“
Zum anderen habe es laut damaligem Haushaltserlass eine Konjunkturprognose von 3 Prozent und damit hervorragende Aussichten für das Jahr 1987 und auch für die folgenden Jahre gegeben.
Mit einem Plus von 2000 liege die Einwohnerzahl der Gemeinde Ratekau im Vergleich zu 1986 heute ein wenig höher. Die Steuereinnahmen hätten sich mehr als verdoppelt, das Haushaltsvolumen mehr als verdreifacht. Die Anzahl der Gemeindemitarbeiter sei ebenfalls gestiegen. Damals 64, heute 153. „Das einzige, was nicht gestiegen ist, sondern runtergegangen, ist der Schuldenstand. Und das bei sehr viel mehr Aufgaben und sehr viel mehr Finanzaufkommen und Arbeit für den Kämmerer. 1987 hatten wir 3,01 Millionen Euro Schulden, heute 2,9 Millionen Euro“, ließ Keller wissen.
Daran habe Krause großen Anteil. Er habe immer bis zuletzt den Blick auf Sparen und Konsolidieren gelegt, statt kurzerhand einer Anhebung der Gewerbesteuer zuzustimmen. „Mit Hans-Jürgen Krause einen Haushalt hinzukriegen, war bis auf eine einzige Ausnahme jedesmal ein Kraftakt“, resümierte Keller weiter. „Daran hat sich in 30 Jahren nichts geändert.“ Keller legte zudem die durchweg glänzenden Zahlen des letzten Haushalts 2020 unter der Leitung von Hans-Jürgen Krause vor und sagte: „Das ist auch Dein Verdienst. So verabschiedest Du Dich aus der Gemeinde Ratekau und darauf kannst Du stolz sein.“
Persönlich dankte er ihm für die „vertrauensvolle Zusammenarbeit“ während seiner nun 13-jährigen Amtszeit als Bürgermeister. Diese Zusammenarbeit habe ihm viel Spaß gemacht, so Keller.
Anschließend überreichte der Rathauschef unter anderem Blumen, die Verabschiedungsurkunde und eine Feuerschale für gemütliche Stunden im Garten. Von den Kollegen gab es Zigarren und passend dazu eine Blume namens „Churchill“.
Hans-Jürgen Krause dankte Thomas Keller für den umfassenden Rückblick und erinnerte zunächst an seine Anfangszeit in Ratekau.
„Nach zwölf Jahren in der Kreisverwaltung Plön war es ein grundlegend anderes Arbeitsumfeld, als ich es bisher kannte. Als Sachbearbeiter einer Kreisverwaltung war man dort für ein spezielles Sachgebiet zuständig und hier war ich als Kämmerer nicht alleine auf die Tätgkeit ,Finanzen‘ beschränkt. Man wurde auch für andere Aufgaben eingesetzt. Je nachdem, was einem der jeweilige Bürgermeister dann übergeben hatte“, erinnerte sich Krause. So hatte er unter anderem die Organisation zweier Pflegemessen in der Gemeinde übernommen, an der Gründung einer Stiftung zur Sanierung der Feldsteinkirche maßgeblichen Anteil und das große Fest 200 Jahre Blücher mitorganisiert.
Zum Schluss richtete Hans-Jürgen Krause seinen Dank an alle Kollegen und insbesondere an die aus der Finanzabteilung. Ihnen, unter der neuen Leitung von Dennis Jaacks, gab er die besten Wünsche mit auf den Weg, bevor es bei leckerem Spanferkel zum geselligen Teil überging.
Gefragt, wie er sich seinen Ruhestand vorstelle, sagt der angehende Pensionär, der jetzt noch seinen Resturlaub „abbummelt“:, „Wir haben einen großen Garten und Enkelkinder“. Außerdem kandidiert Hans-Jürgen Krause für das Amt des Schatzmeisters im Kreisverband Ostholstein im Schleswig-Holsteinischen Gemeindetag, das er bereits jetzt kommissarisch inne hat.
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