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Haffkrug. Die Erinnerung an die Befreiung der Menschen aus dem Konzentrationslager Auschwitz durch die Rote Armee, in dem über 1,2 Millionen Menschen vergast wurden und das besorgniserregende Anwachsen völkischen, rechtspopulistischen Gedankenguts haben Tausende von Bürgerinnen und Bürger auf die Straße getrieben, so unter anderem in Neustadt und Lübeck. Doch trotz dieser massiven Protestwellen, die der Vorsitzende des Arbeitskreises 27. Januar, Helmut Kurth, in seinem Beitrag überaus begrüßte, kamen neben der Kreispräsidentin, die Bürgermeisterin von Scharbeutz, der Bürgermeister von Sierksdorf, viele Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter und zahlreiche Bürgerinnen und Bürger zu der Gedenkveranstaltung am 27. Januar auf den Cap Arcona-Friedhof in Haffkrug-Neukoppel.
Helmut Kurth sprach die Hoffnung aus, dass auch die demokratischen Parteien diese Demonstrationswelle breiter Teile der Bevölkerung als Weckruf betrachten, um alles daranzusetzen, diesem „bräunlichen Kaffeesatz“ den politischen Raum zu entziehen. Anschließend wies er auf das Thema der diesjährigen Gedenkveranstaltung „Nicht um Nummern, um Menschen trauern wir“ hin und las hierzu einen Absatz aus einem Cap Arcona Bericht vor: „Niemand hat diesen Toten die letzte Ehre erwiesen; so, wie sie waren, fanden sie ihre letzte Ruhe mit allem, was sie noch besaßen. Das war nur ein Löffel oder eine Gabel, die sie auch im Tod fest umklammert hielten.“
Lutz Tamchina begann seinen Beitrag mit den Worten: „Der Arbeitskreis 27. Januar hatte begonnen, das Schweigen zu brechen und Namen zu suchen von Menschen, die hier bestattet wurden“ und sagte weiter „Damit begann der Friedhof von Menschen zu erzählen“.
Dr. Peter Wendt machte dies an zwei Opfern fest, von denen er aufgrund seiner Dokumentenlage den Leidensweg nachvollziehen konnte.
Eine erschütternde Beschreibung von zwei jungen Menschen, die durch verschiedene Lager getrieben wurden, bis sie in der Lübecker Bucht ihren Tod fanden. Ein Opfer war nur deshalb in ein Konzentrationslager gesteckt worden, weil es sich weigerte, den Hitlergruß zu akzeptieren. Auch die flehentlichen Bitten seine Freunde, dies zu tun, halfen nicht, ihn umzustimmen.
Der Süseler Posaunenchor sorgte bei der Gedenkveranstaltung wieder für einen besinnlichen Rahmen.
Bevor anschließend die Teilnehmer die zahlreichen Windlichter an den Grabreihen aufstellten und jeder Einzelne in Stille der Opfer gedenken konnte, erinnerte Helmut Kurth daran, „dass die Betrachtung dieser Tragödie mit dieser Veranstaltung keineswegs endet, sondern als Anstoß für das weitere Handeln einen jeden Einzelnen betrachtet werden soll.“
Nach den Redebeiträgen wurden zahlreiche Windlichter an den Grabreihen aufgestellt. (Fotos: hfr)
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