Der „Römische Jüngling“: Bronzeplastik erweitert Peterich-Samlung

Paul Peterich
Stellvertretend für die Mitglieder des Bürgervereins Bad Schwartau übergab Gerlinde Matz (l.) aus dem Vereinsvorstand die Bronzeplastik an Bad Schwartaus Museums- und Kulturmanagerin Judith H. Ohrtmann (m.) und Stadtpräsidentin Wiebke Zweig. Foto: SSE

Bad Schwartau. Insgesamt 17 Werke des gebürtigen Bad Schwartauers Paul Peterich (1864 - 1937), der es als Bildhauer zu Weltruhm brachte, waren bislang Bestandteil einer Sammlung, die sich im Besitz des Museums der Stadt Bad Schwartau befindet. Darunter 14 Originale sowie drei Repliken, wie etwa der Brunnen auf dem Marktplatz, der 1997 errichtet wurde.

Am vergangenen Mittwoch ist die Sammlung um ein weiteres Original angewachsen. Vorstandsmitglieder des Gemeinnützigen Bürgervereins Bad Schwartau übergaben als Dauerleihgabe eine Bronzeplastik mit dem Arbeitstitel „Römischer Jüngling“ an Bad Schwartaus Museums- und Kulturmanagerin Judith H. Ohrtmann und Stadtpräsidentin Wiebke Zweig. Zum 15. Mal bringt sich der Bürgerverein damit in die Sammlung ein.

„Ich freue mich names des Vorstands eine wunderbare Plastik aus dem Werk von Paul Peterich zu übergeben“, so Klaus Nentwig, 1. Vorsitzender des Bürgervereins.

Die Plastik sei dem Bürgerverein schon einmal vor elf Jahren angeboten worden. „Aber da hatte ein Kunsthändler aus Berlin doch sehr abnorme Preisvorstellungen, auf die wir nicht eingehen konnten“. 18.000 Euro sollten es damals sein.Zudem gibt es einen anderen Anbieter aus den USA, der die Plastik in Form einer Versteigerung veräußert hatte. Bei dieser Auktion seien die Preise jedoch enorm in die Höhe geschossen, sodass der Bürgerverein auch hier ausgestiegen sei.

„Und schließlich haben wir als Bürgerverein gemeint, wir müssten dann eben doch dieses Werk aus Berlin zu uns holen, um die Sammlung, die wir als Bürgerverein schon zusammengetragen  haben, noch einmal durch ein bedeutendes Stück zu ergänzen.“

Eigentlich war man sich im Bürgerverein einig, keine weiteren Petrich-Werke mehr zu kaufen, weil man der Meinung war, mit rund einem Dutzend Werke schon eine recht ordentliche Sammlung zusammenzuhaben. „Anlass für den Kauf ist letztlich der Wunsch unserer kompetenten Kunstexpertin Frau Ohrtmann gewesen, die Sammlung Paul Peterichs doch weiter zu ergänzen und weiter fortzuführen“, machte Klaus Nentwig deutlich.

Um jedoch die Kasse des Bürgervereins nicht zu sehr zu belasten, habe der Vereinsvorstand daraufhin einen Rundruf unter einigen seiner Mitglieder gemacht. Mit großem und schnellem Erfolg: „Wir haben in Windeseile mehr als ein Drittel des Kaufpreises durch Spenden von Einzelpersönlichkeiten zusammenbekommen. Nun sind wir froh, dass wir dieses schöne Stück bei uns haben und hoffen, dass auch möglichst bald die Öffentlichkeit daran partizipieren kann.“

Das 77 Zentimeter große und rund zehn Kilogramm schwere Kunstwerk aus Bronze wurde Ende April vom Bürgerverein für 7.500 Euro erworben – vergleichsweise günstig: Die Versteigerung in den USA endete mit einem Kaufpreis von über 9.000 Euro. Hinzugekommen wären hier sogar noch weitere Ausgaben wie Transportkosten, Zollgebühren und Einfuhrsteuer.

Judith H. Orthmann dankte dem Bürgerverein und allen, „die die Idee mitragen, das Museum zu erweitern und auch die Peterich-Sammlung zu erweitern. Das Museum hat keinen eigenen Etat. Ohne die MIttel des Bürgervereins wäre diese Anschaffung nicht möglich gewesen.“

Die Plastik stammt vermutlich aus der Italien-Zeit des Künstlers, also aus den Jahren 1907 bis 1910. „In dieser Zeit hat sich Paul Peterich vermehrt mit der antiken Kunstidee beschäftigt und den menschlichen Körper als zentrales Thema in den Blick genommen“, weiß die Kunstexpertin und erklärt, warum der „Römische Jüngling“ eine gute Ergänzung für die bestehende Sammlung ist. „Wir möchten ja nicht nur Peterich-Figuren haben, um Peterich-Figuren zu haben, sondern wir möchten in der Sammlung möglichst ein breites Spektrum abbilden. Bei dieser Figur ist es so, dass sie relativ nahbar ist. Sie macht etwas, was wir alle kennen. Sie ruckelt sich den Schuh zurecht. Die anderen Figuren, die wir im Bestand haben, haben oft etwas Athletenhaftes, Heroisches aber auch Engelhaftes. Insofern ist diese Figur auch etwas Neues in der Sammlung.“

Bad Schwartaus Museums- und Kulturmanagerin versicherte: „Ich werde mir Gedanken machen, wie man die Figuren auch unter diesen besonderen Umständen jetzt schnellstmöglich präsentieren kann.“

Bad Schwartaus Stadtpräsidentin Wiebke Zweig bedankte sich im Namen der Stadt herzlich beim Bürgerverein und hob hervor, dass Paul Peterich überall präsent sei in Bad Schwartau – nicht zuletzt durch den markanten Marktbrunnen. Zum neuesten Ausstellungsstück sagte sie: „Das ist ein Gewinn für die Sammlung und auch ein Gewinn für die Stadt. Ich bin sehr gespannt auf die Ausstellung und wie Frau Orthmann das uns allen präsentieren wird. Ich bin mir aber sehr sicher, dass sie das hervorragend umsetzen wird.“

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