Eine neue Seebrücke mit Rundweg für Timmendorfer Strand - wenn Fördergelder fließen

Fast 430 Meter lang und 7,3 Millionen Euro teuer

Seebrücke mit Rundweg bei Nacht
Eine besondere, blendfreie Beleuchtung soll der neuen Seebrücke mit dem Rundweg auch bei Nacht ein unverwechselbares Erscheinungsbild geben. (Quelle: Gemeinde Timmendorfer Strand)

Timmendorfer Strand. Die Gemeinde Timmendorfer Strand hat jetzt erstmals detaillierte Infos und Entwürfe für die neue Seebrücke herausgegeben, die demnächst die alte Maritim-Seebrücke aus dem Jahre 1976 ersetzen soll. Die bisherige, 272 Meter lange und 44 Jahre alte Seebrücke gilt bereits seit längerer Zeit als marode. Nach jahrelangem Hin und Her und verschiedenen Ausschreibungen hat sich der Tourismusausschuss nun für den jetzigen Entwurf des Büros „Schlaich Bergermann Partner“ entschieden.

Auch der Vorsitzende des Tourismusausschusses, Stephan Muuss, und Gesine Muus, Werkleiterin des Kurbetriebes, der Gemeinde, zeigen sich hochzufrieden mit dem ausgewählten Entwurf für die neue Timmendorfer Seebrücke.

Mit fünf Metern Breite würde sich die neue Brücke sehr gut an die Promenade anschließen. Außerdem bietet der Brückenkopf genügend Fläche für einen Sitzbereich und einen Durchgang. Eine leichte Steigung auf dem Weg hinaus aufs Wasser formt zusätzlich eine Art Aussichtspunkt.

In der Beschreibung wird die geplante Seebrücke als „zeitgemäßer, hochwertiger und identitätsstiftender Neubau“ bezeichnet. Die „besondere baukulturell, wertvolle Gestaltung“ würde ein Alleinstellungsmerkmal darstellen.

Laut den Unterlagen der Gemeinde wird der Neubau als langlebig und robust bezeichnet und soll für eine Lebensdauer von 100 Jahren ausgelegt sein.

Hervorgehoben wird auch das effiziente, nachhaltige Tragwerk. „Das Tragwerk besteht im Wesentlichen aus einem fugenlosen Stahlhohlkasten mit seitlich angeschweißten Stahlkragarmen und dazwischen gehängten sekundären Stahllängsträgern, die den in Querrichtung verlegten Holzbelag tragen. Der Stahlhohlkasten wird fugenlos an Stahlstützen angeschlossen und in einem unter dem Brückenvorplatz befindlichen (nicht einsehbaren) Widerlager eingespannt,“ heißt es weiter. Es handelt sich um ein „integrales (fugen- und lagerloses) Bauwerk“. Dadurch wird eine sehr robuste, dauerhafte und wartungsarme Konstruktion geschaffen. Die Verwendung eines Stahlhohlkastens als Haupttragelement hat einen besonderen Vorteil: „Die Schaffung eines sehr effizienten und dadurch nachhaltigen Tragwerks mit einem vergleichsweise schlanken Brückendeck in Kombination mit großen Spannweiten von bis zu 20 Metern.“

Das Leitmotiv für die Gestaltung wird wie folgt beschrieben: „Organisch-gekrümmte Formen sowohl im Grundriss als auch in der Höhenentwicklung, die variierende Assoziationen erlauben.“

Die neue Brücke sei auch keine „Einbahnstraße“, stattdessen wird ein Rundweg entstehen, „der an jeder Stelle neue Blickwinkel ermöglicht“.

Durch den Rundweg beträgt die Gesamtlänge der Seebrücke 427 Meter. Ein Bootsanleger für Sportboote und ein Schiffsanleger für Fahrgastschiffe wachsen aus dem Brückenkörper heraus und schmiegen sich aus der Luft betrachtet an diesen an. Das Brückendeck steigt von der Strandpromenade aus sanft zu einem mittigen Hochplateau an, verzweigt sich dort und fällt dann zur Brückenspitze hin wieder allmählich ab. Dazu würden es passende Veränderungen der Brückendeckbreite geben. Der Abstand von der Strandpromenade bis zur Spitze der Seebrücke beträgt zirka 250 Meter. Die sich zur Ostsee hin öffnende Brückenspitze, die zum Verweilen einladen soll, wird bis zu sieben Meter breit sein.

Die Anordnung von erhöhten Plattformen im Bereich der Brückenspitze und am Verzweigungspunkt des Decks sollen eine „dezente, aber begrenzte Möblierung“ erhalten.

Die Geländer bestehen aus äußerst widerstandsfähigem und sehr transparent wirkendem Edelstahlseilnetz mit Holzhandlauf. Außerdem erhält die Seebrücke auch bei Nacht ein unverwechselbares Erscheinungsbild durch eine besondere, stets ausgewogene und blendfreie Beleuchtung. Hierzu sollen unter anderem Lichtlinien in den Holzbelag integriert werden, die quer zur Brückenlängsrichtung laufen.

Der Neubau der Seebrücke wird als Attraktivitätssteigerung der Gemeinde bezeichnet. Diese „Investition in die Zukunft Timmendorfer Strands“ ist aber auch nicht ganz günstig: Die Bauwerkskosten (inklusive Anleger und Rampen) liegen bei knapp 6,1 Millionen Euro, die Baunebenkosten (Planungskosten) bei gut 1,2 Millionen Euro.

Neue Seebrücke wird nur gebaut, wenn Fördergelder fließen

Ein Förderantrag für den geplanten Neubau liegt bereits im Wirtschaftsministerium in Kiel vor, wie Gesine Muus, Werkleiterin des Kurbetriebes mitteilt. Im August rechnet man mit einer Antwort, ob und in welcher Höhe Fördergelder zur Verfügung gestellt werden. Denn nur wenn das Bauprojekt auch ein Fördergeld erhält, würde es zum Neubau der 7,3 Millionen Euro teuren Seebrücke kommen. Das hat die Gemeindevertretung zuvor so beschlossen.

In der Nachbargemeinde Scharbeutz werden für insgesamt rund 8 Millionen Euro zwei Seebrücken in Haffkrug und Scharbeutz gebaut - mit einer zugesagten Förderung von 60 Prozent.

Wenn Timmendorfer Strand aus Kiel das grüne Licht erhält, dann könnte es sehr schnell gehen und der Abriss der jetzigen Maritim-Seebrücke schon im Winter 2020 beginnen. R.K.

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