Scharbeutz/Pönitz. Kurz vor den Osterferien, am Dienstag, dem 26. März, wurde der mit 500 Euro dotierte Umwelt- und Klimaschutzpreis 2023 der Gemeinde Scharbeutz an ein Müllprojekt von Schülerinnen und Schülern der Grund- und Gemeinschaftsschule Pönitz verliehen.

Mitte 2021 fand sich eine Gruppe von Schülern aus den dritten Klassen der Grund- und Gemeinschaftsschule Pönitz zusammen und gründete eine eigene Aktionsgruppe zum Thema Müll. Hierbei handelt es sich im Ursprung um Schüler, die ohnehin mit dem normalen Müll sammeln in der Schule beschäftigt waren. Allerdings hatten diese jungen Menschen erkannt, dass Müll ein zentrales Umweltproblem in der heutigen Zeit ist. Der Müll, der achtlos auf dem Pausenhof weggeworfen wird, ist dabei das geringste Problem, denn hier wird er noch eingesammelt. 

„Im Kern geht es darum, Müll schon im Ursprung zu vermeiden und den, der anfällt, möglichst sinnvoll wiederzuverwenden,“ heißt es in der Bewerbung für den Umwelt- und Klimaschutzpreis.

Hierzu haben die Schülerinnen und Schüler eine Präsentation in der Schule zum Thema Müll erarbeitet und öffentlich vorgestellt. 

Des Weiteren wurde ein Anti-Müll-Rap selbst entwickelt. Regelmäßige Treffen in der Schule zum Thema Müll wurden organisiert. Die Aktionsgruppe hat ein eigenes Müllvideo erstellt und trifft sich aktuell noch in kleinerer Besetzung und gibt Informationen zum Thema Müll.

Die Aktionsgruppe ist keine schulische Arbeitsgruppe, sondern die Aktivitäten finden in der Freizeit beziehungsweise in den Pausen statt. Dabei werden sie von Lehrkräften unterstützt.

Die aktuelle Gruppe möchte sich weiter engagieren und plant weitere öffentliche Präsentationen zu den Themen „Müll in unserer Umwelt“, „Müllvermeidung“ und „Recycling von Abfall“. Auch der Müll-Rap und das Video sollen überarbeitet und einem größeren Publikum zugänglich gemacht werden. Hierzu gibt es erste Überlegungen, mit der ZVO Entsorgung und dem Klimaschutzmanager in der Gemeinde Scharbeutz zusammen zu arbeiten und eine Kooperation einzugehen.

„Diese Gruppe junger Menschen hier, geht auch genauso bewusst mit dem verdienten Preis um,“ freut sich Bürgermeisterin Bettina Schäfer bei der Preisverleihung in der Schule.

Die Schülerinnen und Schüler haben sich darauf geeinigt, dass 100 Euro des Preisgeldes als Spende an Greenpeace gehen sollen. Für zirka 32 Euro möchten sie eine Schmetterlingsaktion in den 4. Klassen initiieren und dafür die Raupen kaufen. Für das restliche Preisgeld soll in Absprache mit der Gemeinde und Schulleitung ein Baum gepflanzt werden.

„Es ist dauerhaft wichtig, dass sowohl junge, wie auch ältere Menschen erkennen, dass Müll zum einen nicht achtlos in die Natur geworfen werden darf und zum anderen Müllvermeidung und Wiederverwendung uns alle angehen,“ so Schäfer. „Die Devise muss lauten: Wertschätzen statt Wegwerfen.“

Die Bürgermeisterin sagte weiter: „Ob Privatpersonen, Kommunen, Unternehmen oder der Handel – alle können etwas tun, um die Abfallmenge in fast allen Lebensbereichen zu reduzieren: Vom Bauen und Wohnen über Kleidung und Lebensmittel bis hin zum Waschen und Putzen. So kann die Abfallmenge durch bewussteres Einkaufs- und Konsumverhalten sowie einer nachhaltigen Produktion gesenkt werden. 

Für eine erfolgreiche Abfallvermeidung gibt es kein Patentrezept. Es gibt jedoch tolle junge Menschen wie euch, die als Vorbild vorangehen und diesen Preis absolut verdient haben!“

Sie gratulierte den Schülerinnen und Schüler und wünscht sich, dass ganz viele von diesem Engagement angesteckt werden, es zum Nachdenken animiert und vor allem auch zum Nachahmen!

Und die Vorsitzende des Umwelt­ausschusses der Gemeinde Scharbeutz, Gabriele Jungk, gratulierte recht herzlich und sagte: „Ich finde es einfach großartig, dass ihr nicht wegschauen wollt, sondern Ideen entwickelt, wie wir alle Müll deutlich reduzieren können. Ihr macht etwas und seid Vorbild auch für uns Erwachsene. Arbeitet weiter an euren Ideen, eure Eltern können stolz auf euch sein, wir sind es auch. “