Gemeindefeuerwehr Ratekau: Erste Jahreshauptversammlung nach der Pandemie

JHV 2023 der Gemeindewehr Ratekau
VNach 13-jähriger Tätigkeit wurde Marco Krebs als Schriftführer (3.v.l.) der Gemeindewehr Ratekau verabschiedet. Foto: Stefan Setje-Eilers

Ratekau. Am vergangenen Freitagabend hielt die Gemeindewehr Ratekau mit ihren acht Ortswehren ihre Jahreshauptversammlug in der Møn-Halle in Ratekau ab. Seit der Beschlussfassung im Jahr 2018 führen die Wehren diese Versammlung als Delegiertenversammlung durch.

71 Mitglieder nahmen daran teil. Davon waren 41 Delegierte stimmberechtigt, die auch in dieser Stärke komplett vor Ort waren, um von ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen. Nach der Begrüßung der Gäste und einer formellen Satzungsänderung der Feuerwehren der Gemeinde Ratekau ging Ratekaus Gemeindewehrführer Christian Ziemann zum Jahresbericht der Gemeindewehrführung über. „Auch, wenn ich nun schon etwas mehr als zweieinhalb Jahre im Amt bin, ist es für mich die erste Jahreshauptversammlung, die ich leiten darf“, sagte er und ging damit auf die Corona-Situation und die damit verbundenen Unwegbarkeiten ein, von denen natürlich auch die Wehren betroffen waren. „Ich möchte meinen Hut ziehen. Alle Einsatzkräfte der Feuerwehren unserer Gemeinde – von der Führung bis zur Mannschaft – sind alle sehr professionell mit dieser Situation umgegangen. Danke an alle Kameradinnen und Kameraden der acht Feuerwehren für ihre Disziplin, ihr Durchhaltevermögen und ihre Loyalität in dieser Zeit zur Wahrnehmung unseres wichtigen Auftrages als Teil der kritischen Infrastruktur.“

Bei allen Problemen habe die Pandemiezeit auch zum Nachdenken angeregt, so Ziemann. „So haben wir gelernt, unsere Besprechungen, Fortbildungen und Lehrgänge an der Landesfeuerwehrschule und der FTZ online durchzuführen und auch Entscheidungen bei Wahlen mittels digitalem Umlaufverfahren unkompliziert zu treffen. Einige Aspekte werden bleiben und auch eine Erleichterung in vielen Bereichen der Feuerwehr darstellen“, so Ratekaus Feuerwehrchef, der anschließend zur Einsatzstatistik und den Mitgliederzahlen überging.

Die Feuerwehren  der Gemeinde Ratekau sind 2022 zu 346 Einsätzen im eigenen Bereich ausgerückt und haben zusätzlich 95 mal nachbarschaftliche Löschhilfe geleistet. Dabei sei die Zunahme im Einsatz­aufkommen bei den Hilfeleistungen im Bereich Unwetter auffällig, so Ziemann. Unter den Einsätzen schlugen auch schwere Einsätze mit insgesamt 40 Verletzten und drei toten Personen zu Buche.

Positiv dagegen: Die Mitgliederzahl ist während der Pandemie deutlich gestiegen. Waren es vor Corona in 2019 noch 243 aktive Mitglieder und 50 Jugendliche, verzeichneten Ratekaus Wehren Mitte 2022 die Rekordzahl von 272 Aktiven und 75 Jugendlichen. Hinzu kommen 19 Kinder in der Kinderfeuerwehr Offendorf.

Zudem erinnerte der Gemeindewehrführer an die Fahrzeugübergaben in Ovendorf (MLF) und Pansdorf (LF 10 mit Bahnrüstsatz) und an die Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses in Ovendorf und gab mit einem Augenzwinkern in Richtung des anwesenden Ratekauer Rathauschefs einen Ausblick auf künftige Vorhaben: „Mit der Errichtung der kommenden beiden Feuerwehrgerätehäuser in Sereetz und Offendorf stehen in der Amtszeit von Bürgermeister Thomas Keller auch die Häuser fünf und sechs zum Neubau an.“

Abschließend richtete Christian Ziemann einen ausdrücklichen Dank an die Kommunalpoilitik, die Verwaltung und an weitere Unterstützer der Ratekauer Wehren.

In seiner Rede, die Ratekaus Bürgermeister für die Gemeindeverwaltung und zugleich für die Kommunalpolitik hielt, lehnte Thomas Keller an die Worte des Bundeskanzlers Olaf Scholz an und sprach von einer „Zeitenwende“ mit wachsenden Herausforderungen durch Corona, Krieg und zunehmenden Umweltkatastrophen. Zudem äußerte er die Befürchtung, dass die Zahl der Einsätze der Feuerwehren auf der A1 aufgrund der Einrichtung der Baustelle zum Bau der Festen Fehmarnbeltquerung in den nächsten Jahren deutlich ansteigen werde.

Kritisch bewertete Keller auch die zunehmende Bürokratie in vielen Bereichen. „Das ist nicht gut fürs Ehrenamt. Und macht es uns nicht leichter, Euch mit dem, was Ihr benötigt, auszustatten“, sagte er und lobte noch einmal die gute Zusammenarbeit zwischen den Wehren und der Gemeinde.

Den Abschluss der Grußworte machte Lars Wellmann, der als stellvertretender Kreiswehrführer die Grüße der ostholsteinischen Wehren überbrachte und den Ratekauer Einsatzkräfte für deren ehrenamtliches Engagement dankte.

Unter Punkt 8 der Tagesordnung hieß es schließlich Abschied nehmen. Nach 13 Jahren Schriftführung in der Gemeindefeuerwehr stellte sich Marco Krebs, der seit geraumer Zeit auch Ortswehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Pansdorf und Pressesprecher der Gemeindewehr ist, nicht erneut zur Wahl. Als sein Nachfolger wurde einstimmig Alexander Kühn (FF Ratekau) gewählt.

Neue Kassenprüfer durch ebenfalls einstimmiges Votum sind Bennet Hansen (FF Pansdorf) und Martin Quurk (FF Ovendorf), der am Ende der Versammlung zum Oberlöschmeister befördert wurde.

Für 25 Jahre Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr wurde zudem Nils Jankowsky (FF Pansdorf) mit dem Brandschutzehrenzeichen in Silber geehrt.

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