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Ratekau. Auf Empfehlung der deutschen UNESCO-Kommission hat die Kultusministerkonferenz im Frühjahr 2020 das Immaterielle Erbe Friedhofskultur in Deutschland in das nationale Verzeichnis aufgenommen. Mit dieser Auszeichnug wird der vielschichtige Wert der Friedhofskultur für die Gesellschaft gewürdigt.
Der Kirchengemeinderat Ratekau hat sich dazu entschlossen, diesem Kuratorium beizutreten. Am vergangenen Sonntag wurde auf dem Friedhof in Ratekau kurz hinter dem Eingang an der Bäderstraße in einer Feierstunde ein entsprechendes Schild enthülllt, das fortan auf diese Zugehörigkeit hinweist.
Rund 30 Interessierte – darunter auch Bürgermeister Thomas Keller, Bürgervorsteher Daniel Thomaschewski, Vertreter aus den politischen Fraktionen, der Kirchengemeinden und umliegenden Bestattungshäuser – hatten sich am Ewigkeitssontag hier eingefunden und wurden von der Kirchengemeinderatsvorsitzenden Pastorin Dr. Anne Smets begrüßt. „Wir haben hier seinerzeit einen Friedhof mit Problemen übernommen, der mit viel Liebe und Gestaltungswille neu gestaltet und angepasst wurde – für verschiedene Bedürfnisse“, sagte sie. Dabei seien auch Besuche auf anderen Friedhöfen erfolgt, um sich Ideen zu holen. Und so sei man schließlich auf die Auszeichnung Immaterielles Erbe Friedhofskultur aufmerksam geworden und habe sich schließlich erfolgreich um eine Aufnahme beworben.
Worum es beim immateriellen Erbe Friedhofskultur geht, machte Sandra Dettmann vom Kirchengemeinderat Ratekau deutlich: „Das wird bereits in diesem Moment sichtbar – genau, wie in vielen anderen Städten in Deutschland, die an der Aktion teilnehmen: Wir haben uns hier sehr lebendig zusammengefunden. Und das wiederum belegt, dass der Friedhof nicht nur ein Ort der Toten, sondern vor allem auch ein Ort der Lebenden ist.“
Friedhofskultur und damit Friedhöfe seien unter anderem Orte, die starken Halt in der Trauer gäben, Orte des Erinnnerns und Würdigens, „Grüne Seniorentreffs“, Orte des Klima- und Naturschutzes aber auch Orte der Mahnung, um nur einige Punkte zu nennen, die sie neben weiteren aufzählte.
„Vor allem aber ist unsere Friedhofskultur ein eindrucksvoller Spiegel unserer Gesellschaft“, so die Ehrenamtlerin aus dem Kirchengemeinderat, „der wie ein Seizmograph, die Veränderung unseres Lebensumfeldes sichtbar macht.“ So bilde sich beispielsweise die Abkehr von klassichen Partner- und Familienstrukturen in den neu entstehenden Gemeinschaftsgrabanlagen ab. Auch die Nachfrage nach pflegefreien Grabformen oder Einklang mit der Natur, in dem Wunsch nach naturnahen Bestattungen, gehörten hierzu.
„Wir zeichnen unseren Friedhof deutlich sichtbar mit einem neuen Schild als wichtigen Kulturraum aus“, sagte Sandra Dettmann und enthüllte gemeinsam mit Pastorin Dr. Anne Smets das neue Hinweisschild.
Am Ewigkeitssonntag wurde das neue Schild enthüllt.
Im Anschluss nutzten die Besucher das Angebot, sich von Friedhofswart Harald Schmöde zu den einzelnen „Sehenswürdigkeiten“, wie etwa dem Sternenfeld als Trauer- und Erinnerungsort für Hinterbliebene von auf See bestatteten Menschen führen zu lassen, bevor die Veranstaltung in geselliger Runde bei Kaffee und Kuchen sowie Bastelmöglichkeiten in der Friedhofskapelle ausklang.
Nach dem offiziellen Teil führte Friedhofswart Haral Schmöde (3.v. re.) über den Friedhof.
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