Informationsstele zum Ratekauer Ehrengrab wurde eingeweiht

Jeep musste von einem Unimog vom Strand gezogen werden

Info-Stele
Am Antikriegstag wurde die Stele am Ratekauer Ehrengrab eingeweiht. Foto: Arbeitskreis Denkmal Ratekau/hfr

Ratekau. Passend zum Antikriegstag, am 1. September, passend zum Antikriegstag, wurde auf dem Ratekauer Friedhof eine Infostele zum Ehrengrab eingeweiht. Mitglieder des Arbeitskreises Denkmal, die ehemalige Ratekauer Pastorin Anke Dittmann, Bürgermeister Thomas Keller, Bürgervorsteherin Gabriele Spiller, Schülerinnen und Schüler der Klasse 11a von der Cesar-Klein-Schule Ratekau und ein Kreis von Interessierten nahmen bei bestem Spätsommerwetter daran teil.

Den Grundstein für die Infostele hatte ein Projekt im letzten Schuljahr an der Cesar-Klein-Schule gelegt. Den Schüler*innen waren mehrere Ungenauigkeiten und Fehler an der Grabstätte aufgefallen und sie stellten die Inschrift („Hier ruhen 8 tapfere Deutsche, die am 2. Mai 1945 für das Vaterland gefallen sind“) und die Gestaltung mit einem Stahlhelm infrage.

Recherchen beim Bundesarchiv, der rumänischen Botschaft und beim belgischen Staatsarchiv ergaben vereinzelte Informationen über Alter, Herkunft und Status der Begrabenen auf dem Ratekauer Friedhof.

Sie fanden heraus, dass bei einem englischen Tiefliegerangriff zwischen Pansdorf und Techau am 2. Mai 1945 insgesamt neun Menschen ums Leben kamen, darunter vier Soldaten, ein Volkssturmmann, ein Landarbeiter aus Ostholstein, eine Techauer Bürgerin und zwei 19-Jährige aus Rumänien und Belgien.

Diese Informationen sind auf der Stele zusammengefasst und erklären die Umstände des tragischen Ereignisses so kurz vor Kriegsende. Einen Tag später, am 3. Mai 1945, war für die Bewohner des südlichen Ostholsteins der Krieg zu Ende.

In den Wochen vorher war durch die Flucht von Admiral Dönitz (als Nachfolger Hitlers) zusammen mit der SS-Führung nach Flensburg Schleswig-Holstein zum letzten Kriegsschauplatz geworden. Die NS-Propaganda hatte mit ihren Durchhalteparolen zum „Endkampf“ aufgerufen.

Was die Verantwortlichen in den 50er Jahren dazu bewogen hat, das Grab mit dieser Inschrift zu versehen, bleibt unklar. In den Protokollen des damaligen Denkmalausschusses der Gemeinde Ratekau finden sich dazu nur sehr allgemeine Angaben.

Ein Arbeitskreis Denkmal unter Beteiligung von Vertretern aller politischen Parteien in der Gemeindevertretung, der Pastorin, des Bürgermeisters, des Kyffhäuser Bundes, Dr. Wendt und Dr. Linck von der Nordkirche und dem ehemaligen Geschichtslehrer der Cesar-Klein-Schule Ratekau Günter Knebel hat die Arbeit der Schüler*innen in den letzten Monaten fortgesetzt. Herausgekommen ist als gemeinsames Ergebnis die neue Infostele.

Bürgermeister Keller hob die konstruktive Zusammenarbeit des Ausschusses hervor, betonte, dass mit der Stele ein erster Schritt zur Ausein­andersetzung mit den Denkmälern in Ratekau zum 1. und 2. Weltkrieg getan sei und weitere folgen müssten. Pastorin Dittmann lobte das Projekt und bedankte sich bei den beteiligten Schüler*innen für deren Engagement. Günter Knebel zitierte den Philosophen Santayana mit den Worten „Diejenigen, die sich nicht an Vergangenes erinnern, sind verurteilt, sie erneut zu erleben“. Die Botschaft der Stele ist besonders hervorgehoben „Nie wieder Krieg!“

Am Schluss der Veranstaltung, die vom Bläserquartett der Cesar-Klein-Schule begleitet wurde, las Amelie Schlichting, eine Teilnehmerin des Projektes, die Namen der Toten vor und die Schüler*innen der Klasse 11a legten weiße Rosen auf dem Grab nieder.

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