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Timmendorfer Strand. Am Dienstag, dem 30. Juli, sind die Gemeindevertreter von Timmendorfer Strand zu einer Sondersitzung im Sitzungssaal des Rathauses zusammengekommen.
Einziges, wichtiges Thema war die Neuanschaffung eines Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugs (HLF 20) für die Freiwillige Feuerwehr Timmendorfer Strand.
Ende Juni haben die Gemeindevertreter im Feuerwehrhaus in Hemmelsdorf bereits nichtöffentlich über den Vergabevorschlag für das neue Fahrzeug abgestimmt – mit einer knappen Mehrheit stimmten sie dagegen.
Jetzt scheiterte die Bestellung des rund 630.000 Euro teuren „HLF 20“ erneut in der jüngsten Sitzung der Gemeindevertretung, obwohl das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug im Finanzplan sowie im Feuerwehrbedarfsplan, der Ende 2022 beschlossen wurde, aufgeführt ist.
Laut diesem Feuerwehrbedarfsplan sollen Fahrzeuge, die das Alter von 30 Jahren erreichen, durch neue ersetzt werden und das derzeitige Löschgruppenfahrzeug LF 16 ist bereits 27 Jahre alt. Bis ein neues Feuerwehrfahrzeug ausgeliefert wird, vergehen immerhin zwei bis drei Jahre.
Im öffentlichen Teil der Sitzung, bei der „der reporter“ vor Ort war, erklärte Michael Strümpell vom BürgerBündnis Neue Perspektive, „dass die BBNP sich nicht gegen die Neuanschaffung eines HLF20 ausspricht“. Er verweist aber auf die Kostensteigerung bei der Beschaffung des Fahrzeugs und kritisiert, dass es keine Vergleichsmöglichkeiten gibt, da lediglich ein Angebot eingereicht wurde.
Thorsten Plath von der Freiwilligen Feuerwehr erklärt, dass es sich bei der Neuanschaffung eines HLF 20 um eine Anschaffung für die Gemeinde und deren Bürger handelt.
„Das Fahrzeug muss entsprechend des von der Selbstverwaltung vor zwei Jahren beschlossenen Feuerwehrbedarfsplans ersetzt werden. Das neue Fahrzeug muss an den aktuellen Stand der Technik angepasst werden, da sich die Anforderungen an die Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr im Laufe von 30 Jahren deutlich verändert haben,“ so Plath, der auch viele Jahre Kreiswehrführer war. Somit wurde ein HLF 20 mit einer Standardausrüstung ausgeschrieben. „Ich bedauere, dass sich nur ein Anbieter an der Ausschreibung für ein HLF 20 beteiligt hat, ich sehe darin aber keinen Hinderungsgrund. Das Angebot kann gerne mit den Ausschreibungen anderer Gemeinden verglichen werden.“
Auf seine Frage an die Gemeindevertreter, ob alternative Vorschläge vorliegen, wie die Freiwillige Feuerwehr mit einem veralteten Fahrzeug und veralteter Ausrüstung den Brandschutz in der Gemeinde sicherstellen soll, gab es keine konkreten Antworten.
Jörn Eckert (SPD), Susanne Dittmann (Die Grünen) und Andreas Czayka (FDP) erklären, dass ihre Fraktionen ihr Abstimmverhalten von der letzten Sitzung der Gemeindevertretung beibehalten und für die Anschaffung stimmen werden.
Frank Theunissen, einziger Gemeindevertreter der WUB, erklärt, dass die Verwaltung alle die Neuanschaffung eines HLF 20 betreffenden Fragen vollumfänglich beantwortet hat. „Die Antworten waren schlüssig. Das Fahrzeug muss angeschafft werden, damit die Freiwillige Feuerwehr auch für die im Laufe der Jahre neu hinzugekommenen Anforderungen bei ihren Einsätzen gerüstet ist,“ so Theunissen.
Bürgermeister Sven Partheil-Böhnke sagte: „Die Gemeindevertreter werden nicht leichtfertig entscheiden, aber die Freiwillige Feuerwehr benötigt ein neues Fahrzeug und der Anschaffungspreis wird in Zukunft voraussichtlich noch weiter steigen.“
Jörn und Gabriela Eckert (SPD) weisen noch einmal darauf hin, dass es einen Beschluss aus einer vorherigen Sitzung zur Anschaffung eines Feuerwehrfahrzeuges gibt: „Die Gelder für die Anschaffungskosten stehen im Haushalt bereit.“
Dann kam es zur nicht-öffentlichen Abstimmung. Als die Öffentlichkeit wieder hergestellt wurde, verkündete Bürgervorsteherin Anja Evers (CDU) den im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung gefassten Beschluss: „Das Vergabeverfahren wird wegen Unwirtschaftlichkeit aufgehoben. Die Verwaltung wird beauftragt, bei der Folgesammelausschreibung der Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR (GMSH) das HLF 20 erneut auszuschreiben.“
Somit wurde die Vergabe mit mehrheitlicher Zustimmung wieder verweigert und das Feuerwehrfahrzeug muss neu ausgeschrieben werden, was zusätzliches Geld kostet und auch Zeit in Anspruch nimmt.
Auch das Fahrzeug selber könnte mit der neuen Ausschreibung deutlich teurer werden, wie Gemeindewehrführer Thomas Scharbau anmerkt. In Zukunft sollte man die Feuerwehr rechtzeitig zu Beratungen ins Boot holen, so lautet der einhellige Vorschlag der anwesenden Feuerwehrkameraden. „Wir stehen jederzeit für hilfreiche Beratungen zur Verfügung,“ so Scharbau.
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