Videotagebuch statt Sommerlager: Gedenkstätte Ahrensbök stellt Filmprojekt vor

Gedenkstätte zeigt Videotagebuch
„Was geht uns das an“ ist Teil des Projekts „Jugend erinnert“. Coronabedingt ersetzt ein Filmprojekt das internationale Jugendlager. (Foto: Jens Wessen)

Ahrensbök. Zweimal – im Sommer und im Herbst – musste das internationale Jugendsommerlager „Crossing Borders“ ausfallen. Nun stellt der Trägerverein der Gedenkstätte Ahrensbök ein Videotagebuch vor, das anstelle des Sommerlagers ein viertägiges Projekt filmisch festhielt. „Was geht uns das an?“, fragten fünf junge Leute aus drei Nationen, die sich im November letzten Jahres mit Themen der nationalsozialistischen Diktatur auseinandersetzten. Unter Leitung der Gedenkstättenpädagogin Luisa Taschner von der Gedenkstätte Ahrensbök und Daniel Hettwich vom Ev.-Luth. Kirchenkreis Ostholstein erlebten die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Jugendlager in verkürzter Form.

„Was geht uns das an“ ist Teil des Projekts „Jugend erinnert“, das die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) bundesweit fördert.  Die Idee, ein Videotagebuch anstelle eines Jugendlagers zu veranstalten, entstand – in Kooperation mit dem Landesbeauftragten für politische Bildung und der Kirche in Ostholstein - aus der Not heraus, Corona-bedingt. Es wurde von der Bürgerstiftung schleswig-holsteinische Gedenkstätten co-finanziert. Der Neustädter Filmemacher Jens Westen setzte das Projekt filmisch um. Es kann auf der Homepage Gedenkstätte eingesehen werden.

Die Veranstaltung von internationalen Jugendsommerlagern gehört zur Tradition der Gedenkstätte Ahrensbök.  Bereits 1999 wurde mit jungen Leuten aus verschiedenen Ländern Europas das „Wegzeichen-Projekt“ gestaltet: In allen Orten zwischen Lübeck und Neustadt in Holstein wurden Stelen errichtet, die an den Todesmarsch von etwa 500 KZ-Häftlingen aus den Konzentrationslager Auschwitz und Dora-Mittelbau im April 1945 erinnern. Wenn die weltweite Pandemie es zulässt, sollen in diesem Jahr und 1922 wieder internationale Jugendsommerlager in Ahrensbök – gefördert vom BKM im Rahmen von „Jugend erinnert“ – stattfinden, wie in vielen Jahren zuvor erneut  in Zusammenarbeit mit der „Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste“.

Obwohl nur auf vier Tage im November letzten Jahres begrenzt, hatten sich die vier Teilnehmerinnen, darunter eine Syrerin und eine junge Frau aus Afghanistan, einer umfangreichen Themenauswahl gestellt. Sie lernten Anfang, Alltag und Ende der NS-Diktatur an lokalen Beispielen kennen, wie sie in Dauerausstellungen in der Gedenkstätte Ahrensbök dargestellt werden. Sie besuchten die Grabstelle der sechs KZ-Häftlinge auf dem Friedhof von Ahrensbök und die Scheune von Siblin, wo 300 KZ-Häftlinge 1945 eingesperrt waren, sowie das Ehrenmal in Neustadt, wo der Todesmarsch mit dem Tod von Tausenden während der Cap-Arcona-Schiffskatastrophe endete.

Das Kennenlernen der drei Weltreligionen Judentum, Islam, Christentum gehört zur Tradition der Ahrensböker Jugendlager. Darum besuchten auch die Teilnehmenden des Videotagebuchs eine Moschee  und die Kirche von Ahrensbök, führten ein Gespräch mit Pastor Prahl; Pandemie-bedingt war der Besuch einer Synagoge nicht möglich. Da zu den Schwerpunkten von Jugendlagern auch die Reflektion von Bezügen zur Gegenwart sowie der Austausch persönlicher Erfahrungen gehört, dokumentiert das Videotagebuch eine Vielzahl von Gesprächen. Am Ende der vier Tage saßen sie zum letzten Gedankenaustausch um ein Lagerfeuer im Garten der Gedenkstätte zusammen und versprachen sich ein Wiedersehen im nächsten Jahr.

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